Dein Ostseeweg 2018 – 100 km in 24 Stunden zu Fuss

15
Sep
2018

Ein Bericht von Michael Kurmies:

Eingebettet in ein paar Urlaubstage an der schönen Ostsee habe ich Mitte September die 100 km Wanderung aus der Wanderreihe „Dein Ostseeweg“ absolviert.

Die Strecke mit Start und Ziel in Bad Doberan führte Richtung Rostock, durch die Stadt durch, an der Warnow entlang in Richtung Rostocker Heide. Weiter über die Hohe Düne und mit der Fähre über die Warnow nach Warnemünde. Am Steilufer entlang, über Nienhagen und Heiligendamm nach Kühlungsborn. Von dort weiter zum Basdorfer Leuchtturm und schließlich zurück nach Bad Doberan. Fast alles Namen, die nach Urlaub klingen.

Start war am Samstag, 15.09. um 17:00 Uhr. Rund 425 Wanderer starteten gemeinsam in das Abenteuer, 100 km zu Fuß in 24 Stunden zu bewältigen. Mit Einbruch der Dunkelheit war dann für mich der Stadtrand von Rostock erreicht. Nach 21 km wartete hier im Rostocker Süden auch die erste Verpflegungsstation. An einem Samstagabend zusammen mit vielen anderen Extremwanderern durch eine Großstadt wie Rostock zu streifen, hat jedenfalls auch seinen Charme.

Vom Warnowufer gegenüber der Altstadt – es ist mittlerweile kurz nach 22 Uhr – bot sich mit Blick in Richtung Warnemünde eine Besonderheit: Zu dieser Zeit wurde ein Feuerwerk anlässlich der Cruise Days veranstaltet. An dem Wochenende waren insgesamt vier Kreuzfahrtschiffe in Warnemünde zu Gast.

Nach etwa 48 km (Verpflegungsstation 2 haben wir kurz vorher passiert) kam dann ein Höhepunkt: Das Übersetzen mit der Warnowfähre von Hohe Düne nach Warnemünde – mitten in der Nacht, die Uhr zeigte kurz vor drei Uhr an. Spätestens ab Warnemünde zog sich das Teilnehmerfeld sehr auseinander. Die Fähre fuhr alle 30 Minuten und entsprechend kamen auch nur in diesem Takt die nächsten Wanderer in Warnemünde an.

In Warnemünde ging es am Leuchtturm und dem „Teepott“ vorbei auf die Strandpromenade. Es war schon etwas seltsam: Auf der einen Seite die Besucher der Diskotheken in Feier- / Wochenendlaune und auf der anderen Seite die Wanderer mit ihren Stirnlampen auf dem Weg durch die Nacht.

Hinter Nienhagen zeigte sich dann der erste Silberstreif am Horizont. Es war jetzt etwa 05:45 Uhr – da wir weiter östlich und nördlich als im Odenwald waren, dauerte die Nacht nicht ganz so lange :-).

Kurz bevor die Sonne dann am Osthimmel erschien war ich in Heiligendamm, wo auch der Verpflegungspunkt 3 und km 67 erreicht war. Die aufgehende Sonne weckte dann auch wieder alle Lebensgeister und es wurde langsam wieder wärmer. Die Nacht war doch recht kalt. Immer der Küstenlinie folgend ging es weiter nach Kühlungsborn und hier die lange Strandpromenade entlang. Hier lag dann auch Verpflegungspunkt 4 bei km 75.

War die Strecke bis hierhin eher flach, ging es nun in die eiszeitlich geprägte Landschaft der Kühlung. Der Bastorfer Leuchtturm als weithin sichtbares Zeichen war dann bei km 80 erreicht. Die Uhr zeigt auf 10:45 Uhr und so langsam wurde es mit Jacke zu warm. In leichtem bergauf und bergab führte der Weg weiter Richtung Wittenbeck, dort wartete bei km 91 dann die letzte Verpflegungsstation. Von nun an waren die noch zurückzulegenden Kilometer „nur“ noch einstellig :-).

Im Ziel wartete dann die übliche Prozedur mit Finishermedaille, Fotosession und Übergabe der Urkunde. Immer wieder schön! Ich war übrigens nach 21 Stunden und 39 Minuten wieder zurück.

Zum Schluss noch ein paar Zahlen: Von den rund 425 gestarteten Wanderern sind 181 im Ziel angekommen, was immerhin rund 40 % sind. Für einen 100 km Marsch kein schlechter Wert.

Herzlichen Glückwunsch!